Einer nicht ordnungsgemäßen Entsorgung von Abwasser ist oft schwer auf die Schliche zu kommen. Erst einmal in der Kläranlage angekommen können die schädlichen Stoffe große Probleme verursachen. Im schlimmsten Fall können sie sogar ein „Kippen“ der Anlage zur Folge haben. Als umgekippte Gewässer wird ein Zustand bezeichnet, wenn dem Wasser durch Konzentration von Schadstoffen Sauerstoff entzogen wird, woraufhin die meisten Organismen darin sterben.
Um diesem Problem zu begegnen, wurde im Fraunhofer für Integrierte Schaltungen IIS und für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM gemeinsam mit Partner im EU-Projekt Micromole ein neues Sensorsystem entwickelt, welches bestimmte Substanzen im Wasser nachweisen kann. Das System besteht aus zwei Sensorkomponenten: einem chemischen und einem physikalischen Sensor. Darüber hinaus sind ein Energiemanagement-, ein Steuerungs- und Kommunikations- sowie ein Probeentnahmesystem enthalten.
Falls gesetzeswidrige Abwässer in wiederholten Fällen zu Problemen in Kläranlagen führen können. Sicherheitsbehörden das Abwassersystem an bestimmten Stellen überprüfen und durch Messungen an unterschiedlichen Abschnitten, die Stelle an der das Abwasser dem System zugeführt wird, immer weiter eingrenzen.
Bei derartigen Messungen setzt der Roboter im Abwasserrohr drei Ringe ein. Ein Ring wird vor dem Zulauf der verdächtigen Firma und einer dahinter positioniert. Die beiden Sensoren sind über Funk miteinander verbunden und vergleichen die von ihnen gemessenen Werte. Wenn sich die Werte unterscheiden, kann das darauf hindeuten, dass aus der Firma schädliche Abwässer in die Kanalisation geleitet werden. Der zweite Ring löst ein Signal aus, welches zum Erwachen von Ring drei führt. Dieser ist etwas weiter im Abwasserkanal befestigt. Der dritte Ring entnimmt unter anderem eine Probe aus dem Abwasser, welches dann im Labor überprüft werden kann.
Erste Tests des Systems waren vielversprechend.
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Fraunhofer IZM