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Zusammensetzung der digitalen Gesellschaft: Wie digital ist Deutschland?


Die Nutzertypen im Überblick

1. „Internet-Wozu?“: Offliner*innen sind meist weiblich und bereits im Rentenalter. Sie verfügen vielfach über eine niedrig formale Bildung. Außer dem einfachen Handy besitzen sie meist keine weiteren digitalen Geräte. Das Internet spielt in ihrem Leben keine Rolle und der Begriff der Digitalisierung ist für diese Gruppe in seinem Umfang nicht zu verorten.

2. „Online sein heißt für mich Googlen“: Minimal-Offliner*innen sind im Schnitt 60 Jahre alt und wohnen eher in Kleinstädten oder am Stadtrand. Mehr als die Hälfte besitzt ein Smartphone oder Tablet. Dennoch sind sie oftmals von der Dynamik und Komplexität der Digitalisierung überfordert.

3. „Internet – nur wo es mir nützt“: Konservative Gelegenheitsnutzer*innen sind Mitte 50, eher weiblich und haben ein mittleres Bildungs- und Einkommensniveau. Acht von zehn gehen im Durchschnitt per Smartphone online. Die mobilen Endgeräte werden überwiegend für private Zwecke verwendet, wie das Zusenden von Fotos und Videos per WhatsApp oder anderen sozialen Netzwerken.

4. „Meinen digitalen Fußabdruck bestimme ich selbst“: Vorsichtige Pragmatiker*innen sind Anfang 40, Arbeiter*innen oder Angestellte und leben oft in der Großstadt. Sie nutzen überwiegend PCs, Laptops, Smartphones und insbesondere Wearables. Ihre Kompetenzen liegen vor allem im Bereich der Basis-Anwendung wie Recherchen, Computerspielen oder dem Austausch von Fotos und Videos.

5. „Smart ja – aber ohne Spielereien“: Reflektierte Profis sind im Schnitt 40, verdienen gut und haben eine mittlere bis hohe Bildung. Sie benutzen technische Geräte überdurchschnittlich, besonders E-Book-Reader. Die meisten Dienste und Geräte benutzen sie aber überwiegend privat, und buchen häufig Reisen und Hotels online.

6. „In der digitalen Welt bin ich zu Hause – auf seriöse Art“: Progressive Anwendungen sind die jüngste Gruppe, eher männlich, gut gebildet, berufstätig oder Schüler*innen und Student*innen. Soziale Medien benutzen sie überdurchschnittlich, vor allem berufliche Netzwerke. Zudem nehmen sie viele Online-Dienstleistungen in Anspruch. Internet und Digitalisierung sind für sie allgemein sehr wichtig und wollen ihr Wissen stetig ausbauen.

7. „Analog – Was ist das?“: Technik-Enthusiasten sind jung, urban, mehrheitlich männlich und oft qualifizierte Schreibtisch-Angestellte mit hohem Einkommen. Soziale Medien verwenden sie weit überdurchschnittlich, berufliche Netzwerke aber eher passiv. Sie regeln viele Lebensbereiche digital und nutzen zahlreiche Online-Dienstleistungen.

Was heißt das für Kommunen?

Die Auflistung der Nutzertypen zeigt, wie unterschiedlich der Umgang der Bürger*innen mit einer digitalen Welt und dem Zugang zu sozialen Medien ist. Die Studie zeigt aber auch, dass Deutschland immer digitaler wird. Durch die rasante Entwicklung hin zu den digitalen Vorreiter*innen ist erstmals ein Großteil der Bevölkerung umfassend – beruflich wie privat – in der digitalen Welt angekommen. Ungewiss bleibt aber, wie sich die manifestierte Gruppe der „Digital Abseitsstehenden“ in die digitale Gesellschaft integrieren wird. Dieses Spannungsfeld müssen auch die Kommunen in ihrem Umgang mit digitalen Angeboten und Umstellungen beachten. Obwohl es eine messbare Lust an der Digitalisierung gibt, dürfen die Offliner*innen oder Konservative Gelegenheitsnutzer*innen im Rahmen der Digitalisierung nicht abgehängt werden. Hierbei wird eine konsequente Ausrichtung an den jeweiligen Bedürfnissen der Bürger*innen vor Ort erwartet. Da die digital affinen Gruppen wie die „Technik-Enthusiasten“ überdurchschnittlich in Großstädten leben, verteilt sich die Bevölkerungsstruktur in kleineren Kommunen im Durchschnitt auf die Gruppen 1 bis 4, welche mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Das heißt wiederum, dass die Kommunen den Umgang mit sozialen Medien und digitalen Angeboten auf die Nachfrage vor Ort anpassen müssen. Digital zu bewältigende Herausforderungen, wie dem Ärztemangel, kann aber wiederum mit der Hilfe von digitalen Angeboten entgegengewirkt werden.