Das Entscheidungsunterstützungssystem (EUS) soll Kulturinstitutionen bei ihren tagtäglichen Entscheidungen im Bereich des Kulturmanagements behilflich sein. Viele Entscheidungen werden bislang anhand eines unsystematischen Trial-and-Error-Prozesses vielfach nach Gefühl getroffen. Durch das EUS wird eine digitale Lösung geschaffen, die eine bessere Grundlage für die Planung von Ressourcen und Kapazitäten von öffentlichen Kulturbetrieben ermöglichen soll. Vor allem die Auslastung von Kulturveranstaltungen ist schwer zu planen. Viele Faktoren, wie das Wetter, der Wochentag, die Art der Veranstaltung oder ob Ferien sind, haben darauf ihren Einfluss. Das Tool ermöglicht es dem Veranstalter diese Faktoren zu berücksichtigen. Die Kultureinrichtung erhält das IT-Werkzeug, um Fragen zu beantworten, wie mit welcher Auslastung in den nächsten Wochen zu rechnen ist oder wie viele verschiedene Platzkategorien sinnvoll sind, damit ein möglichst breites Besucherspektrum angesprochen wird. Ziel des EUS ist es, die Zufriedenheit der Besucher zu erhöhen, neue Gäste zu gewinnen und alte zu halten.
Um eine Datenbasis für das EUS zu schaffen, werden sowohl Besucher als auch Nicht-Besucher der Kultureinrichtungen befragt. Im Anschluss daran werden entsprechende Modelle und Methoden zur Auslastungsprognose oder auch Preisgestaltung entwickelt. Das System beruht auf maschinellem Lernen und wurde an die speziellen Anforderungen der Kulturbranche angepasst.
Für die Besucher sollen die Vorteile des Systems unter anderem durch kürzere Wartezeiten an der Theaterkasse oder bei dem Getränkeverkauf in der Pause deutlich werden.
An dem Projekt arbeiten das Theater Paderborn, der Softwareentwickler Optano GmbH und das Software Innovation Lab der Universität Paderborn. Das EUS soll nach Projektende vom der Optano GmbH weiter verbessert werden und auch anderen Kultureinrichtungen zur Verfügung stehen. Zudem wird während des Projektes ein Handlungsleitfaden für andere Kommunen entwickelt.