Ziel des Projektes „Jugend entscheidet“ ist es, den Jugendlichen unmittelbar und aktiv zu zeigen, wie Demokratie funktioniert und wie sie bei der Gestaltung ihrer eigenen Lebenswelt mitwirken können. Dadurch kann auch das Interesse an Kommunalpolitik geweckt werden, wenn die Möglichkeit besteht, seine eigenen Ideen aktiv miteinzubringen und diese berücksichtigt werden. Bis zum Jahr 2023 werden insgesamt 25 Kommunen im Rahmen des Projektes Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren in ihre kommunalpolitischen Prozesse involvieren. Dabei werden konkrete Entscheidungen zu Themen getroffen, die junge Menschen in ihrem Wohnort bewegt. Strukturiert ist der Beteiligungsprozess der Jugendlichen durch ein mehrteiliges Entscheidungsverfahren, bei dem vorab Themenvorschläge von den Jugendlichen gesammelt werden. Daraufhin wird eine Auswahl an Themen durch Politiker*innen und Verwaltung ausgewählt und im gemeinsamen Schritt die Entscheidungsfrage finalisiert. Letztlich werden die Jugendlichen und die Kommunalpolitiker*innen gemeinsam in einer öffentlichen Ratssitzung über die festgelegten Optionen abstimmen.
Um auf die individuellen Gegebenheiten vor Ort und die Bedarfe der Kommunen einzugehen, erhält jede Gemeinde eine eigene, professionelle Prozessbegleitung. Auch die Jugendlichen werden von „Politik zum Anfassen e.V.“ bei der Entscheidungsfindung unterstützt. Durch jährliche Vernetzungstreffen in Berlin können alle Projektteilnehmenden aus der kommunalen Politik und Verwaltung ihre Erfahrungen austauschen und neue Kenntnisse sammeln. Dadurch kann die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen gestärkt werden und eigene Erkenntnisse durch die Erfahrungen anderer Kommunen gewonnen werden.
Bis zum 4. Dezember 2020 können sich Kommunen bewerben, um bei „"Jugend entscheidet - Das Hertie-Programm für innovative Kommunen" teilzunehmen und ihren Jugendlichen die Beteiligung an der Kommunalpolitik zu ermöglichen. Voraussetzung für die Teilnahme am Projekt ist, dass sich bewerbende Kommunen nicht mehr als 100.000 Einwohner zählen und bis dato keine institutionalisierten Gremien für Jugendbeteiligung haben. Anschließend werden zehn Kommunen ausgewählt, die an der ersten Beteiligungsrunde teilnehmen. Die erschlossenen Erfahrungen werden in die zweite Runde mit weiteren 15 Kommunen einfließen und neue Erkenntnisse offenbaren.
Durch das Projekt „Jugend entscheidet“ profitieren sowohl die junge Generation durch einen Einblick in die Kommunalpolitik als auch die Kommunen selbst durch einen Perspektivwechsel und die Generierung neuer Ideen.