Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass Logistik grundsätzlich positiv von Kommunalvertreter*Innen wahrgenommen wird. 9 von 10 Kommunen schätzen Logistik als systemrelevant ein. Dabei können der sich abzeichnende Strukturwandel etwa im stationären Einzelhandel sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie als wichtiger Treiber dieser Einschätzung gelten.
Konzipiert wurde die Studie inhaltlich von Prof. Dr. Christian Kille, Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt FHWS. Sie verfolgte das Ziel, das Meinungsbild einer Logistikansiedlung bei den Kommunen zu erfassen. Die Umfrage richtete sich an insgesamt rund 11.000 Kommunen deutschlandweit. Kommunalvertreter*Innen wurden dabei zu den Themen Logistik, Logistikimmobilien und -ansiedlungsvorhaben sowie die Logistik begleitende Themen wie die Bedeutung des E-Commerce für den lokalen Handel, Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität befragt. Darüber hinaus wurde eine ähnliche Umfrage unter Wirtschaftsvertreter*innen der Logistikimmobilienbranche für eine parallele Studie durchgeführt. Dies sollte den direkten Vergleich der Blickwinkel und Einschätzungen ermöglichen.
Inhaltliche Schwerpunkte der Studie waren:
- Wahrnehmung des Wirtschaftsbereichs Logistik im Allgemeinen sowie Logistikimmobilien im Besonderen
- Einflussfaktoren auf den Entscheidungsprozess im Rahmen eines Ansiedlungsvorhabens
- Erfolgsfaktoren eines gelungen Logistikansiedlungsvorhabens aus kommunaler Perspektive
- Aktuelle wirtschaftliche sowie gesellschaftspolitische Entwicklungen und ihre Auswirkungen mit Blick auf Logistikprojekte.
Für konkrete Ansiedlungsvorhaben sind trotz der günstigen Ausgangslage weitere Erfolgsfaktoren von Bedeutung. So legt die Studie dar, dass Kommunen sich vor allem aufgrund der ausgeprägten Diversität des Wirtschaftsbereichs Logistik eine stärkere Beteiligung im Ansiedlungsprozess wünschen: „Die Ergebnisse zeigen, dass gerade im Logistik-Bereich noch viel Unsicherheit seitens der Kommunen im Spiel ist, weswegen die Potenziale einer Logistikansiedlung oft in den Hintergrund treten. Die Akteure im Ansiedlungsprozess sollten aufeinander zugehen und auf Transparenz und Dialog setzen, um gemeinsam erfolgreich und nachhaltig diese Potenziale zu heben“, erklärt Kille.
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist darüber hinaus die Realisierung konkreter Konzepte in den Bereichen Verkehr und Nachhaltigkeit. Während die Steuerung von Verkehren aufgrund der unmittelbaren Auswirkungen auf die Lebensqualität eine zentrale Rolle spielt, gewinnen die Themen Klimaschutz und CO2-Reduktion bzw. -Neutralität vor allem aufgrund ihrer aktuellen politischen Relevanz mehr an Bedeutung.
„Gegenwärtig fordern die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie viele Kommunen enorm heraus. Im Rahmen ihrer Krisenbewältigung müssen neue wirtschaftliche Felder erschlossen und die Ansiedlung von zukunftssicherem Gewerbe vorangetrieben werden. Gerade die Logistik als ein wirtschaftsstarker, wachsender Bereich in Deutschland ist auch für Kommunen sehr spannend. Mit transparenter Kommunikation und ausreichender Kompromissbereitschaft sind innovative Projekte möglich, die eine ‚Win-Win-Situation‘ entstehen lassen“, so Landsberg.
Dr. Malte-Maria Münchow, Sprecher der Logix Initiative sowie Leiter An- und- Verkauf Spezialimmobilien, Deka Immobilien Investment GmbH, hebt hervor: „Die positive Entwicklung des Logistikimmobilienmarkts und die kontinuierlich zunehmende Nachfrage nach Lager- und Logistikimmobilie zeigen, dass Logistik von zentraler Relevanz für die Wirtschaft und die Versorgung von Produktion, Handel und Bevölkerung ist. Zur erfolgreichen Bewältigung der Flächennachfrage rückt das Verhältnis zu den Kommunen und den Bürger*innen immer stärker in den Vordergrund. Die Ergebnisse der Umfrage stellen damit quasi einen Leitfaden für zukünftige Ansiedlungsvorhaben dar. Dies ist nicht nur im Sinne des Logix, der den Dialog zwischen Wirtschaft und Kommunen weiter vertiefen möchte. Sie helfen allen Beteiligten, die benötigte Logistik-Infrastruktur zu schaffen und den Erfordernissen anzupassen.“