Zahlreiche Gemeinde und Städte in Deutschland vernetzen sich über Städtepartnerschaften mit Kommunen in anderen Ländern. Entstanden ist die Idee der Städtepartnerschaft hauptsächlich nach dem Zweiten Weltkrieg als Initiative im Rahmen des Friedensprozesses und der Völkerverständigung. Darüber hinaus sollten Kommunen als zentrale Ebene der Demokratie gestärkt und ein weiterer Krieg so verhindert werden. Als eine der ersten Städtepartnerschaften entstanden beispielsweise in den Jahren 1948-1950 die Partnerschaften Hannover-Bristol sowie Bonn-Oxford. Auf europäischer Ebene bildet der Dachverband des Rates der Gemeinden und Regionen Europas die europäische Sektion des Weltverbands der Kommunen (UCLG).
Im Mittelpunkt stehen bei Städtepartnerschaften der Austausch von Bürger:innen. Unterschieden wird prinzipiell zwischen einer Städtepartnerschaft, welche auf einem Partnerschaftsvertrag beruht und zeitlich, förmlich und sachlich nicht begrenzt ist, einer Städtefreundschaft, die auf einer Vereinbarung gründet, welche jedoch zeitlich oder sachlich begrenzt ist (beispielsweise Projektpartnerschaft), und dem einfachen Kontakt als eine Verbindung ohne förmliche Festlegung als Teil der kommunalen Außenpolitik.
In Europa existieren ca. 17.000 Städtepartnerschaften. Deutschland alleine verzeichnet über mehr als 6.000 Städtepartnerschaften. In beiden Fällen dürfte die Zahl der informellen Partnerschaften noch weitaus höher liegen. Jede fünfte Stadt oder Gemeinde in Deutschland hat eine Partnerkommune im Ausland. Vor allen zu den angrenzenden Nachbarländern, wie Frankreich, Italien, Polen oder den Benelux-Staaten bestehen zahlreiche partnerschaftliche Beziehungen. Vielfach weisen beide Partnerstädte Gemeinsamkeiten, beispielsweise in der Infrastruktur oder Wirtschaftsstruktur auf.
Im Zuge der Wiedervereinigung etablierte sich zudem eine Vielzahl an innerdeutschen Städtepartnerschaften. Dies diente dazu, den Wiedervereinigungsprozess in Deutschland voranzubringen.
Damit Städtepartnerschaften weiterhin attraktiv für die Kommune und die Bevölkerung bleiben, müssen Städte und Gemeinden verstärkt aktuelle Schwerpunkte setzen. Hierbei dürfen jedoch nicht altbewährte Ansätze, wie beispielsweise Schüleraustauschprogramme, vernachlässigt werden. Vor allem die Digitalisierung und der Wandel der Kommunen in verschiedensten Bereichen, wie beispielsweise der Mobilität, bieten gute Möglichkeiten zum Austausch, zur gegenseitigen Inspiration und Kooperation.