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Soziales 

Neue Wohn- und Lebensformen für Menschen mit Demenz


Das Ahorn-Karree in Hilden zeigt inwieweit Demenzerkrankte Menschen immer noch ihren eigenen Alltag mitgestalten können. Das angelegte Dorf mit ebenerdigen Häusern umfasst insgesamt 119 Plätze für erkrankte Menschen. Anhand eines Fragebogens wird vorerst der Lebensstil der Bewohner*innen erörtert und miteinander abgeglichen. Fragen zur Konfession, der Gestaltung des Alltages oder der allgemeinen Interessen bilden die Basis für das Zusammenstellen der neuen Wohngemeinschaften. Insgesamt leben in einer Wohngemeinschaft 12 erkrankte Menschen. Des Weiteren wird auch individuell auf einen präferierten Einrichtungsstil wert gelegt und die Häuser möbliert an die Bewohner*innen übergeben. 

Ziel der Initiative ist primär die Mobilisierung der Bewohner*innen selber weiterhin aktiv zu sein oder wieder zu werden. Für die Bewohner*innen besteht die Möglichkeit selber einkaufen zu gehen oder einen Termin beim Friseur zu vereinbaren. Der Dorotheen-Boulevard, das Zentrum des Ahorn-Karrees, bietet den Demenzerkrankten die Möglichkeit einen Supermarkt aufzusuchen oder individuellen Bedürfnissen, wie dem Friseurbesuch wahrzunehmen. Vorausgesetzt die Bewohner*innen verschätzen sich mit dem Kauf von Milchtüten können die Entscheidungen wiederum revidiert werden. Diese pragmatische Handhabung ermöglicht es den Bewohner*innen trotz der Beeinträchtigungen im Alltag, bedingt durch den Abbau der emotionalen, sozialen und kognitiven Fähigkeiten, selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen. 

Es ist wichtig anzufangen, auch wenn gleichzeitig die Option des Erschaffens einer Scheinwelt entstehen könnte. Auf die Frage nach einem punktgenauen Umgang mit dem Krankheitsbild und dessen Folgen gibt es kein richtig oder falsch. Wichtig ist hierbei zu unterstreichen, dass primär die Intention im Vordergrund steht, dass die Demenzerkrankten nach ihren Ansprüchen ihr Leben gestalten können, und dabei gefordert und gefördert werden. Das Erlassen von Freiraum und die pragmatische Herangehensweise der Pfleger*innen bieten somit eine gute Möglichkeit für das Entgegenwirken diverser Beeinträchtigungen der Menschen im Leben.