Dem Ungleichgewicht zwischen einer strukturstarken Überversorgung in Ballungszentren und einer teilweisen Unterversorgung in ländlichen Gebieten muss durch eine patientennahe Facharztversorgung entgegengewirkt werden. Der sogenannte „Medibus“ gilt seit Juli 2018 im Landkreis Hersfeld-Rotenburg und Werra-Meissner als eine gelungene Maßnahme, um die Versorgungsdefizite im ländlichen Raum zu verbessern. DB Regio Bus und die Kassenärztliche Vereinigung Hessen haben den Medibus, mit dem Ziel die Versorgungslücken im ländlichen Raum zu minimieren, eingesetzt.
Der 12,7-Meter-Linienbus wurde zu einer mobilen Arztpraxis für Allgemeinmedizin umgebaut. Ein Arztzimmer und Wartebereich sind mit integriert. Im Zeitraum von Montag bis Donnerstag fährt der Medibus zwei Standorte für jeweils dreieinhalb Stunden an. Ein Arzt und eine medizinische Fachangestellte versorgen Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Dank dem Medibus kommt der Arzt unmittelbar zum Patienten. Vorhandene Probleme können durch eine punktgenaue ärztliche Versorgung bewältigt werden und der Zugang zu einer medizinischen Versorgung, auch für ältere Menschen mit Mobilitätsproblemen, kann somit optimiert werden.
Der Medibus ist ein gelungenes Beispiel, welches zeigt, wie man den Herausforderungen des Ärztemangels auf dem Land durch den Einsatz innovativer Technologien entgegenwirken kann. Dennoch kann dieser nur begrenzt Präsenz zeigen und einen geringen Teil des Ärztemangels in den Regionen abfedern. Weitere Maßnahmen wie die Entwicklung von Medizinischen Versorgungszentren oder die Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität für Ärzte/innen in den Kommunen müssen als Erfolgsfaktor erkannt und umgesetzt werden.