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INSPIRE – Vernetzung innovativer Technologien für die zivile Gefahrenabwehr


Im Bereich der zivilen Gefahrenabwehr gibt es bereits eine Vielzahl an Einzellösungen. Diese verursachen jedoch vielfach Medienbrüche und erschweren hierdurch die Arbeit der Einsatzkräfte. Für die Einsatzkräfte vor Ort ist vor allem ein zielgerichteter, unkomplizierter und schneller Zugang zu allen wichtigen Daten von Bedeutung. Das Modellprojekt INSPIRE hat sich zum Ziel gesetzt, existierende Ansätze mit neuen Potenzialen und Bedarfen zusammenzubringen, um eine integrierte Lösung für den Einsatz in der zivilen Gefahrenabwehr zu schaffen. Als technische Ergebnisse des Projektes werden u.a. der INSPIRE.hub, welcher bisherige Einzellösungen miteinander vernetzt und die INSPIRE.app als Anwendung für die Einsatzkräfte entwickelt. Hierbei werden offene Schnittstellen und freie Software genutzt. Die Ergebnisse werden ebenfalls als freie und an Standards orientierte Software bereitgestellt, um die Übertragbarkeit auf andere Regionen sicherzustellen.

INSPIRE wird als Pilotprojekt in Paderborn erprobt. Die Ergebnisse sollen im Rahmen des Projektes auch praktisch in ihrer Gebrauchstauglichkeit getestet werden. Das Projekt wird vom safety innovation center e.V. koordiniert. Neben der Stadt und dem Kreis Paderborn sind auch die Universität Paderborn für die Begleitforschung und verschiedene Unternehmen beteiligt.

INSPIRE besteht aus vier Teilprojekten, die mit bereits bestehenden Lösungen vernetzt werden:

  • Smart Home/Building: Durch Smart Homes im privaten Bereich bzw. Smart Buildings im öffentlichen Bereich sollen Gebäude selbstständig Gefahrenzustände erkennen und ihre Besitzer bzw. im Ernstfall direkt die Einsatzkräfte benachrichtigen. Diesen Bereich übernimmt die Symcon GmbH, die sowohl Hardware als auch Software für Gebäudeautomation entwickelt. Ein besonderer Fokus liegt auf der Integration von Smart-Home-Lösungen unterschiedlicher Hersteller.
  • Personenstrom-Messunge: Bei der Personenstrom-Messung können zum Beispiel in der Innenstadt gefährliche Situationen erkannt und automatisch entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Dafür entwickelt die RTB GmbH & Co KG auf Grundlage verschiedener Systeme für die Verkehrsdatenerfassung innovative Lösungen.
  • Drohne: Seit November 2020 ist die CONDOR Multicopter & Drones GmbH neuer Partner des Projektes. Sie integriert autonome Drohnen in die INSPIRE-Gesamtlösung. Ziel ist es hierbei, dass auch außerhalb der Sichtweite und bei geringer Flughöhe autonom gesteuerte Drohnen zur Erkundung von Einsatzstellen und zur Gewinnung von zusätzlichen Informationen für die Entscheidungsträger beitragen. Die Drohnen zeichnen sich durch ihre langen Flugzeiten, Robustheit, leichte Bauweise sowie ihr 3D-Mapping aus.
  • Social Media: Social-Media-Kanäle werden als zusätzliche Datenquelle für die Einsatzkräfte eingebunden. Sie dienen darüber hinaus als Kommunikationsmittel zwischen Einsatzkräften und der Bevölkerung. Der safety innovation center e.V. verarbeitet dafür die anfallenden Datenmengen aus den sozialen Kanälen und filtert sie nach relevanten Informationen.

Durch die Kombination der unterschiedlichen Datenquellen lassen sich wertvolle Potenziale erschließen. Ein Beispiel ist die Verbindung von Social Media Daten mit einer Personenstrom-Messung bei Großveranstaltungen. So können die Einsatzkräfte Gefahrensituationen frühzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen einleiten.

Das Pilotprojekt ist auf drei Jahre angelegt und hat ein Gesamtvolumen von ca. 2 Millionen Euro. Es wird im Zuge der digitalen Modellregion Ostwestfalen-Lippe des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen über einen Zeitraum von drei Jahren mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert.

Weitere Informationen unter

https://digitale-heimat-pb.de/projekte/inspire/

https://www.inspireprojekt.de/