Der ländliche Raum bietet viele Vorteile, welche gerade durch die Corona-Pandemie wieder wesentlich stärker in den Blickpunkt geraten sind. Im Zuge einer Glokalisierung könnten Märkte und Wertschöpfungsketten dezentralisiert werden und gleichzeitig intensivere und kooperativere Systeme entstehen, schlägt Dettling vor. Langfristig sieht er drei Trends im Fokus der kommunalen Daseinsvorsorge: Technologie, Demografie und Ökonomie.
Auf der technologischen Ebene kann durch die Digitalisierung Arbeit und Leben dezentraler stattfinden. Immer mehr Menschen können nun auch auf dem Land leben und arbeiten. Grundvoraussetzung ist das Vorhandensein von flächendeckendem, schnellem Internet auch im ländlichen Raum. Homeoffice könnte sich als neuer Standard in vielen Bereichen durchsetzen und lange Pendlerwege und Wegstrecken könnten abnehmen. Durch den Ausbau der digitalen Infrastruktur und das vermehrt dezentrale Arbeiten wird der ländliche Raum auch für Unternehmen interessanter.
Demografisch entwickelt sich Deutschland unter anderem aufgrund der Zuwanderung der letzten Jahre positiver als ursprünglich gedacht. Wenn die Anbindung der Metropolregionen an das Umland verbessert wird, dann kann gerade der ländliche Raum von dieser Entwicklung profitieren.
Ökonomisch wird auf allen Ebenen nach Arbeitskräften gesucht. Hierbei gerät oft der ländliche Raum etwas aus dem Blick. Jedoch sind gerade hier die Hidden Champions versteckt und eine Vielzahl der Betriebe und der mittelständischen Unternehmen sind hier angesiedelt. Gerade auch was Kerngrößen, wie die Arbeitsplatzstabilität oder die Entwicklung der Arbeitslosenquote angeht, steht der ländliche Raum vielfach besser da als die Großstädte. Darüber hinaus bietet der ländliche Raum bezahlbaren Wohnraum.
Gerade die Corona-Krise und die aus ihr hervorgegangenen Entwicklungen können besonders den ländlichen Raum stärken und für gleichwertigere Lebenswerte überall in Deutschland sorgen.