Bei dem Cyberangriff auf die Europäische Arzneimittelbehörde im letzten Jahr wurden illegal Dokumente und sensible Informationen über den Impfstoff der Biotechnologieunternehmens Biontech und des Pharmakonzerns Pfizer abgegriffen. Der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, BSI, Arne Schönbohm schätzte die Bedrohungslage auch für deutsche Pharmaunternehmen als hoch ein. Dem BSI, das als Cyber-Sicherheitsbehörde des Bundes fungiert, seien bereits Angriffe auf Forschungsinstitute, Universitäten oder Pharmaunternehmen bekannt geworden. Das Risiko für gezielte Angriffe gegen Forschungseinrichtungen bliebe weiterhin bestehen.
Insbesondere wegen der hohen Relevanz und Aktualität von Cybersicherheit im Zuge der Corona-Pandemie, ist es wichtig Präventionsmaßnahmen zu ergreifen, um sich vor weiteren Attacken zu schützen. Um dabei zu helfen, warnt und berät das BSI Unternehmen dabei, wie sie sich und mitbetroffene Akteure wie Zulieferer und Dienstleister vor zukünftigen Angriffen schützen können.
Ende Januar 2021 teilte die EMA in einem Update zum Cyberangriff mit, dass einige der abgegriffenen Dokumente, wie interne E-Mails, im Internet veröffentlicht wurden. Dabei seien die Daten seitens der Angreifer auf eine Art und Weise manipuliert worden, die das Vertrauen in die Impfstoffe beschädigen könne. Dabei wurde nicht explizit auf Namen eingegangen. Lediglich habe die E-Mail-Korrespondenz, die kopiert wurde, in Zusammenhang mit dem Evaluierungsprozess von Corona-Impfstoffen gestanden.