1. WIRTSCHAFT: Der Ruhestand der Babyboomer gefährdet den Wohlstand ihrer Heimatregion
Altersbedingtes Ausscheiden der Babyboomer führt zu großen Lücken in der Belegschaft, folglich muss dafür Nachwuchs in den Kommunen gesichert werden. Auch über Generationenwechsel darf der Wissensbestand in Betrieben nicht verloren gehen und junge Menschen müssen ihre Karrieremöglichkeiten vor Ort erkennen. Gerade aber die Digitalisierung und Automatisierung von Stellen kann hier Abhilfe schaffen und Lücken in Betrieben füllen.
2. ENGAGEMENT: Die Babyboomer gestalten auch zukünftig das Zusammenleben in der Kommune mit
Babyboomer werden sich auch noch im ihrem „dritten Lebensabschnitt“ sozial engagieren und sich für Initiativen und Projekte mit klaren Zielen einsetzten. Unterschiedliche Freiwilligenagenturen in den Kommunen bieten eine Anlaufstelle für Informationen über bestehende Initiativen und Projekte, somit können die Bürger*innen ihre Soft und Hard Skills, wie Menschenkenntnisse, Fachwissen und die strukturierte Problemlösung auch weiterhin anbringen und das kommunale Leben mit gestalten.
3. WOHNEN: Vielen Eigenheimen der Babyboomer droht der Leerstand
Die Immobilien und Eigenheime der Babyboomer Generation stehen meist auf der grünen Wiese und sind zudem noch schlecht an öffentliche Verkehrsangebote angebunden. Prognostiziert wird der Leerstand der Häuser und zudem noch dessen Abwertung. Die Attraktivität eines Wohnens im Ortskern aufgrund einer besseren Anbindung an Versorgungsmöglichkeiten bedeutet für die Eigenheime drohender Leerstand. Die Umrüstung des Leerstandes in Multiple Häuser könnte hier als Lösungsidee gelten.
4. SOZIALLEBEN: Ihnen droht im Alter soziale Isolation
Die Babyboomer Generationen sind sehr auf nachbarschaftliche Hilfe angewiesen, da die Familien und der Nachwuchs meist für den Beruf oder die Ausbildung die Heimatorte verlassen haben. Nachbarschaftshilfen können aber auch von den Kommunen selber organisiert werden. Der Schlüssel liegt in dem Zusammenführen von Jung und Alt. Die Möglichkeit der Etablierung eines Mehrgenerationenhauses oder von Alten-WGs können dabei zielführend sein.
5. PFLEGE: Für die kommunalen Pflegenetzwerke sind die Babyboomer langfristig eine der größten Herausforderungen
Die Anzahl der Menschen die im Alter auf Unterstützung angewiesen sind, wird sich durch den Renteneintritt der Babyboomer massiv erhöhen. Die Konsequenz davon sind Herausforderungen für die kommunalen Pflegeeinrichtungen, wobei der Mangel an Pflegepersonal die Situation wiederum verschlimmert. Kommunen sind daher dazu aufgefordert diesem Problem entgegenzuwirken und lokale Pflegenetzwerke zu etablieren und zu fördern, wo Bürger*innen, die Gemeinde und das Fachpersonal zusammenarbeiten. Weiterhin ist es wichtig, dass für Menschen mit körperlichen Einschränkungen die Wege zum Arzt oder zum Einkaufsladen barrierefrei gestaltet werden. Die Lösung dabei können multifunktionale Läden sein.
Die alternde Gesellschaft kann also zu einer großen Herausforderung für die deutschen Kommunen werden. Allerdings gibt es bereits in Deutschland gute Beispiele für Lösungen und Vorbildern von Menschen und Organisationen, die den Wandel annehmen und als Chance begreifen. Da die Auswirkungen des demografischen Wandels und der Renteneintritte der Babyboomer von Region zu Region unterschiedlich zu spüren sind, ist die Gestaltung von Maßnahmen als eine individuell zu bewältigende Aufgabe zu begreifen.