Die Idee der 15-Minuten-Stadt stammt von Prof. Carlos Moreno, Leiter des Institut ETI – Entrepreneuriat, Territoire, Innovation – an der Sorbonne in Paris. Das Institut untersucht die Zusammenhänge zwischen geografischem Umfeld und unternehmerischen Handeln. Viele Großstädte setzen die Idee der 15-Minuten-Stadt mittlerweile in die Tat um, darunter Paris, Wien, Berlin und auch Hamburg.
Die 15-Minuten-Stadt bzw. Stadt der kurzen Wege zeichnet sich dadurch aus, dass jede:r Einwohner:in vom Wohnort aus alle wichtigen Orte in 15 Minuten mit dem Rad erreichen kann. Arbeitsplätze, Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten, Ärzte, Parkanlagen, Kultur- und Sportangebote sollen dezentral über die Stadt verstreut sein.
Gerade durch die Corona-Pandemie haben Großstädte ihren besonderen Charme zumindest vorübergehend verloren. Kultureinrichtungen, Museen, Geschäfte und Restaurants haben geschlossen und viele Bewohner:innen empfinden die Stadt als nicht mehr so lebenswert. Besonders die eigenen Stadtviertel werden gerade zurzeit besonders relevant. Es wird immer wichtiger, dass im eigenen Umfeld alle Güter des täglichen Bedarfs und alle wichtigen Anlaufstellen, wie beispielweise Ärzte, zu finden sind. Viele Städte wollen sich jetzt stärker danach ausrichten und somit ist die Idee der 15-Minuten-Stadt im Trend.
Hamburg soll 15-Minuten-Stadt werden
Eine Stadt, die sich dieses Ziel vorgenommen hat ist Hamburg. Hamburg möchte in den nächsten Jahren seine Mobilität verändern und das Auto für die Bewohner:innen ersetzbar machen. Die Mobilitätswende soll so aussehen, dass der Takt im ÖPNV stark erhöht und so verstärkt wird, dass ein Fahrplan soll nicht mehr nötig sein wird, da ohnehin sehr häufig ein Fahrzeug kommt. Car-Sharing, Ride-Sharing und ausgebaute Radwege sind ebenso Teil der Strategie. Um hier mehr Sicherheit zu gewährleisten, werden Rad- und Autoverkehr stärker voneinander getrennt werden. Die Innenstadt soll weitestgehend Auto frei werden.