Der Einzug des Internets sowie die Beliebtheit sozialer Netzwerke markieren heute den größten Wendepunkt in der menschlichen Mediengeschichte und Kommunikation. Der Medienwandel fordert von den Kommunen einen Strategiewechsel, wenn es darum geht, Themen für ein breites Publikum zu sichtbar zu machen. Denn immer weniger Bevölkerungsgruppen nutzen heute klassische Kommunikationskanäle, wie zum Beispiel die Tageszeitung.
Fehlende Inhalte für aktuelle Themen
Kommunale Öffentlichkeitsarbeit setzt nach wie vor sehr stark auf die Verbreitung von Nachrichten und Informationen über Tageszeitungen. Plattformen wie zum Beispiel Instagram, die insbesondere bei der jüngeren Bevölkerungsgruppe sehr beliebt sind, werden von Seiten der Kommunen nur zögerlich aufgebaut und bespielt. Der größte Teil der Kommunen veröffentlicht ihre Pressemeldungen nach wie vor über ihre Websites und/oder das soziale Netzwerk Facebook. Moderne Medienformate wie zum Beispiel Stories und Videos, die extra für soziale Netzwerke produziert werden, fehlen jedoch in vielen Fällen. Des Weiteren beeinflusst die Angst vor dem Shitstorm die kommunale Kommunikation. Aus diesem Grund verzichten viele Kommunen darauf, schwierige Themen auf sozialen Plattformen zu veröffentlichen. Einige Kommunen meiden aus diesem Grund soziale Plattformen vollständig.
Wenn Bürger:innen zu Kund:innen werden
Die fortschreitende Digitalisierung sorgt dafür, dass Menschen sich zunehmend als Kund:innen verstehen und damit auch Serviceleistungen erwarten. Um den Bürger:innen kommunale Botschaften zu übermitteln, bedarf es nicht nur neuer medialer Kanäle, sondern generell eines anderen Ansatzes in der Ansprache der Menschen. Kommunale Verwaltungen, die ihre Bürger:innen als Kund:innen verstehen, wird es darum in Zukunft besser gelingen, diese gezielt zu informieren und anzusprechen.
Rege Beteiligung
„Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen der Studie“, verrät Moritz Sauer, einer der beiden andersneu-Geschäftsführer und fährt fort: „Es haben viele Städte und Gemeinden verschiedenster Größe an unserer Studie teilgenommen. Durch die Vielfalt der Antworten ergibt sich ein aktuelles Bild der täglichen Öffentlichkeitsarbeit deutscher Kommunen.“ Markus Erdmann, zweiter Geschäftsführer von andersneu freut sich ebenfalls über die Ergebnisse der Studie: „Unsere Studie zeigt, wo es in der Öffentlichkeitsarbeit hapert und wo noch Verbesserungspotential liegt. Positiv fällt auf, dass viele Kommunen die Zeichen der Zeit erkennen und ihre Angebote kontinuierlich umstrukturieren, erweitern und verbessern.“