Gerade ältere Ortskerne habe schon seit längerem mit Herausforderungen wie Verfall oder Leerständen zu kämpfen. Eine Vielzahl an Gebäuden entspricht nicht den aktuell gefragten Wohnungszuschnitten oder energetischen Standards. Durch das Forschungsprojekt des Fraunhofer Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD sollten in den historischen Ortskernen der drei Städte und Gemeinden Flächenpotenziale reaktiviert werden.
Die Laufzeit des Projekts umfasste zwei Jahre und reichte bis ins Jahr 2019. Während dieser zwei Jahre wurden gemeinsam mit Bewohnern, Immobilieneigentümern sowie der Politik ressourcenschonende und nachhaltige Ideen entwickelt, um die Altstädte wieder aufzuwerten. Zudem waren die Technische Universität Darmstadt als auch das Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD bei der Erarbeitung von möglichen Zukunftsszenarien beteiligt.
Der Bereich Geoinformationsmanagement des Fraunhofer IGD hat im Zuge des Projektes eine interaktive 3D-Web-Anwendung entwickelt, mit deren Hilfe die verschiedenen Akteure einer Stadt oder Gemeinde ihre jeweiligen Ideen zur Zukunftsgestaltung austauschen und diskutieren können. Zudem wurde die Harmonisierung, Aufbereitung und Integration der vielfältigen Geodaten umgesetzt und in eine interaktive Visualisierungsumgebung integriert. Hierbei bietet ein Multi-Touch-Table eine Plattform zur Diskussion der verschiedenen Optionen, da darüber Innen- und Außenentwicklungspotenziale dargestellt werden können.
Das vom BMBF-geförderte Projekte ist mittlerweile abgeschlossen. Nun steht für Kommunen eine Endversion einer WebGIS-Anwendung für Planungsworkshops und Beteiligungsverfahren zur Verfügung. Damit können Ortskernmodernisierungen, Leerstände und Baulücken adressiert werden. Zudem ist eine Baurechts- und Wirtschaftlichkeitsprüfung enthalten. Ideen können somit live auf ihre Machbarkeit überprüft werden. Das Tool eignet sich auch für die Wirtschaftsförderung oder im Standortmarketing.